In diesem Blogpost gebe ich euch ayurvedische Tipps für den Winter, sodass ihr gesund durch die kalte Jahreszeit kommt.
Im Ayurveda wird der Winter in zwei Abschnitte eingeteilt. Einmal in den frühen Winter (von Oktober bis Dezember) und in den späten Winter (von Ende Dezember bis Ende Februar). Dementsprechend sind die Empfehlungen für beide Abschnitte auch etwas unterschiedlich.
Die Verdauung im Winter
Im Frühen Winter ist unser Stoffwechsel (Agni) sehr stark. Das merken wir z.B. daran, dass wir mehr Hunger haben und schwerer Speisen besser vertragen, als im Sommer. Durch den kalten Wind wird unser Verdauungsfeuer in Gang gehalten, sodass selbst Menschen mit einer sehr schwachen Verdauung nun schwerer Mahlzeit verdauen können. Essen wir in der Zeit zu wenig oder zu leichte Nahrung besteht die Gefahr, dass unser Körper an Energie verliert. Das kann man sich so vorstellen, dass der Körper weiter einen starken Stoffwechsel hat und wir ihm zu wenig Futter zum Verbrennen geben. So läuft der Motor dann irgendwann aus. Aus der Sichtweise eignet sich der frühe Winter gut dazu, um abzunehmen, da der Körper zu der Zeit sehr viel lieber etwas von sich gibt, als im späten Winter oder im Sommer, wenn der Stoffwechsel schwächer arbeitet. Trotzdem sollte man dabei nicht vergessen seinen Körper zu nähren und ihm viel Wärme zu schenken. Dies kann man in Form von warmen Suppen, Brühen, heißem Wasser und Tees machen.
Der Stoffwechsel im Winter
Im späten Winter wird laut dem Ayurveda der Abbau von Körpergewebe gestoppt. Dies ist eine Schutzreaktion, da es den Körper vor Kälte und Auszerrung schützen möchte. Unser Immunsystem ist jetzt stärker als noch im frühen Winter. Das liegt an dem Kapha-Dosha, was nun vermehrt vom Körper aufgebaut wird. Kapha steht für Stabilität, Wachstum, Struktur und dem Element Erde. In den alten Schriften steht geschrieben, dass es nun der ideale Zeitpunkt für die Erfüllung eines Kinderwunsches ist. Die Fortpflanzungsorgane und Hormone arbeiten nun besonders gut, was der Grund dafür ist, dass in dem Zeitraum von Ende Dezember bis Ende Februar viele Frauen leichter schwanger werden. Verrückter Weise fangen genau jetzt alle Menschen mit den Diäten an, was genau genommen ein Verstoß gegen die Natur ist. Die meisten Menschen merken das daran, dass sie zu der Zeit auch nicht gut abnehmen können, da der Körper nur wenig bereit ist, etwas herzugeben. Er möchte so Vata-Störungen vorbeugen, die in Form von einem schwachen Immunsystem, Schmerzen, Nervosität, Schlafproblemen uvm. auftreten können.
Winter – Die Vata Zeit
Insgesamt ist der Winter jedoch von Vata geprägt. Das macht sich durch die Kälte, die Trockenheit und den Wind bemerkbar. Die meisten Vata-Störungen verstärken sich nun. Gerade Menschen, die Schmerzen am Bewegungsapparat, eine trockene Haut oder Allergien haben, merken nun, dass die Beschwerden deutlich zunehmen.
Ayurvedische Tipps für den Winter
Folgende Dinge kann man nun unternehmen, um den Körper zu unterstützen:
- Über den Tag verteilt heißes Wasser, Ingwerwasser und warme Kräutertees trinken
- Ölmassagen durchführen
Dafür kann man einfach etwas Sesamöl erwärmen und den ganzen Körper damit einmassieren. Das Öl eine halbe Stunde einwirken lassen und dann abduschen.
- Rasayana-Nahrungsmittel zu sich nehmen. (Rasayana bedeutet die Förderung der Lebensenergie) Dazu gehören Mandeln, Datteln, Honig, Ghee, Cashewnüsse, Sesam, Feigen, Rosinen, Granatapfel, Trauben, Mango, Ingwer, Kardamom und Safran.
- Warme Suppen und gekochte Nahrung essen. Diese mit wärmenden Gewürzen, wie Ingwer, Zimt und schwarzem Pfeffer anreichern.
- Spaziergänge an der frischen Luft machen. Diese bekommen dem Körper sehr viel besser, als anstrengende Sporteinheiten im Fitnessstudio.
Rezept für das Ingwerwasser:
1 Liter kochendes Wasser
1 daumengroßes Stück Ingwer
Ingwer in ein Kanne raspeln und das heiße Wasser darüber gießen. Das Wasser 10-15 Minuten ziehen lassen und durch einen Sieb in eine Thermoskanne gießen. Das Ingwerwasser am besten über den Vormittag verteilt schluckweise trinken.
Anhand der ayurvedischen Tipps für den Winter, hat der eine oder andere nun vielleicht gemerkt, dass diese sehr gegensätzlich zu den Dingen sind, die die meisten Menschen zu dieser Jahreszeit machen. Anfang Januar bricht jedes Mal ein Diätwahn aus und tausende von Menschen melden sich im Fitnessstudio an. Im Grunde genommen sieht man daran, wie sehr wir uns alle von den Rhythmen der Natur entfernt haben und nicht mehr auf die Bedürfnisse des eigenen Körpers hören. Ich freue mich, wenn ihr einige meiner Tipps in euren Alltag integriert, um so den Winter bestmöglichst überbrücken zu können.
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