Habt ihr schon mal von Seed Cycling gehört? Es ist eine super spannende und natürliche Methode mit Samen und Kernen Hormone in Balance zu bringen.
Das Thema Hormone ist ein sehr komplexes Thema, da es unzählige Dinge gibt, die den Hormonhaushalt beeinflussen. Ich bin sicherlich keine Hormonexpertin, weiß aber aus eigener Erfahrung wie wichtig ein hormonelles Gleichgewicht für die Gesundheit ist. Stress, eine ungesunde oder einseitige Ernährung, zu wenig Schlaf, ein kranker Darm, Toxine aus der Umwelt uvm. können den Hormonhaushalt negativ beeinflussen.
Wie ich zum Seed Cycling gekommen bin
Als ich vor einigen Jahren so viele gesundheitliche Beschwerden hatte, habe ich für eine Zeit lang meine Periode verloren. Ich weiß noch, dass es mich die ersten zwei Jahre überhaupt nicht gestört hat, weil ich einfach andere gesundheitliche Probleme hatte, die in dem Moment wichtiger waren. Ich habe dann angefangen die Pille zu nehmen, was natürlich dazu geführt hat, dass ich meine Periode bekommen habe. Als ich diese ein Jahr später wieder abgesetzt habe, blieb die Periode wieder aus. In einem weiteren Blogpost habe ich bereits schon mal ausführlich über das Thema geschrieben. Falls euch das Thema interessiert, dann lest euch den Blogpost gerne mal durch.
Mittlerweile habe ich zum Glück wieder einen regelmäßigen Zyklus. Seitdem beschäftige ich mich jedoch viel mehr mit meinen Hormonen und den verschiedenen Phasen von meinem Zyklus. Durch den Ayurveda habe ich gelernt, wie kraftvoll die Natur, unsere Gewohnheiten und Kräuter seien können.
Vor über einem Jahr bin ich das erste Mal auf den Begriff „Seed Cycling“ gestoßen. Das Konzept kommt aus der Naturheilkunde und geht davon aus, dass bestimmte Lebensmittel die Hormone unterstützen und zum Teil regulieren können. Ganz wichtig ist an der Stelle zu sagen, dass das natürlich keine Medikamente oder einen ärztlichen Rat ersetzt.
Die verschiedenen Zyklus-Phasen
Wenn man von der Periode spricht reden die Meisten von einem Zyklus. Tatschlich ist es aber so, dass sich der Zyklus einer Frau aus verschiedenen Zyklusphasen zusammensetzt. Diese Phasen bestehen aus der Menstruationsphase (Menstruation), der Folikelphase (die Phase nach der Menstruation), der Ovulationsphase (der Eisprung) und der Lutealphase (die Zeit nach dem Eisprung bis hin zur Periode). In diesen verschiedenen Phasen gibt es zwei Hormone, die sehr dominant sind: Östrogen und Progesteron.
In den ersten zwei Wochen den Zykluses ist das Hormon Östrogen dominant und in der zweiten Hälfte das Hormon Progesteron.
Beim Seed Cycling geht es darum vier verschiedene Samen entsprechend der Zyklusphasen zu essen, um so den Hormonhaushalt zu unterstützen. So wird die körpereigene Produktion von Östrogen und Progesteron unterstützt. Bei den vier Samen / Kernen handelt es sich um: Kürbiskerne, Leinsamen, Sonnenblumenkerne und Sesam.
Seed Cycling kann bei Menstruationsbeschwerden, einem hormonellen Ungleichgewicht und dem Ausbleiben der Periode (Amenorrhö) unterstützen.
Kürbiskerne & Leinsamen (1. Zyklushälfte)
In den Zyklustagen 1-14 sollten täglich 1 EL Kürbiskerne und 1 EL geschrotete oder gemahlene Leinsamen gegessen werden. In dieser Phase vom Zyklus ist der Körper damit beschäftigt die Gebärmutterschleimhaut wieder aufzubauen. Damit das auch so von statten gehen kann, wird das Hormon Östrogen benötigt. Kürbiskerne und Leinsamen sind in der Zeit besonders gut geeignet, weil sie Lingane enthalten. Sicher haben viele schon mal von dem Begriff sekundäre Pflanzenstoffe gehört. Lingane gehören zu den sekundäre Pflanzenstoffe und haben eine phytoöstrogene Wirkung. Die Zusammensetzung der Phytoöstrogene ähnelt den körpereigenen Östrogenen. Sie können die Östrogenrezeptoren aktivieren und haben somit eine östrogene Wirkung. Dadurch kann die Östrogenproduktion gefördert werden.
In den Zyklustagen 15-28 sollten täglich 1 EL Sonnenblumenkerne und 1 EL Sesam gegessen werden. In dieser Phase vom Zyklus wird die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. D.h. die Gebärmutterschleimhaut wird auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet. Damit die Periode überhaupt stattfinden kann, muss genügend Progesteron da sein.
Sonnenblumenkerne & Sesam (2. Zyklushälfte)
Sonnenblumenkerne und Sesam gelten als natürliche Progesteronbooster. Sie enthalten eine Menge an Zink und Vitamin E, was sich positiv auf die Progesteronproduktion auswirken kann.
Wie kann man diese Samen / Kerne in die Ernährung integrieren?
Erstmal klingt das vielleicht jetzt etwas kompliziert und ihr fragt euch vielleicht wie man die Kerne in die Ernährung integrieren kann. Es geht tatsächlich ganz einfach. Ich habe mir dafür einen kleinen Notizzettel in die Küche gehängt und mir darauf geschrieben in welcher Phase ich welche Samen und Kerne essen sollte. Daneben habe ich mir vier Gläser gefüllt mit den unterschiedlichen Samen und Kernen gestellt. Da ich morgens meistens einen Porridge frühstücke habe ich mir diese unter meinen Porridge gehoben und als Topping darüber gegeben. Sie schmecken auch super über Salate und andere Gemüsegerichte. Sesam kann z.B. auch in Form von Tahini gegessen werden oder Kürbiskerne in Form von Kürbiskernmus. Man kann sie aber auch ganz einfach pur snacken oder zu den Hauptmahlzeiten dazu essen.
Wichtig dabei ist, dass man hier geduldig ist und keine sofortige Wirkung erwarten sollte. Je nachdem wie stark das Hormonungleichgewicht ist, ist es sehr wichtig zu beachten, dass hier noch viele weitere Bausteine wichtig sind.
Wann sollte man mit dem Seed-Cycling beginnen, wenn man keine Periode hat?
Grundsätzlich kann man dann sagen, dass man jeder Zeit damit anfangen kann.
In vielen alten Traditionen heißt es, dass der Zyklus der Frau ursprünglich einmal den Phasen des Mondes gefolgt ist. Viele Frauen haben und hatten ihre fruchtbaren Tage (den Eisprung) bei Vollmond und bei Neumond setzt oft die Periode ein. Daher kann man mit der ersten Phase des Seed Cyclings mit dem Neumond starten und die zweite Phase mit dem Vollmond.
Viel Freude beim Ausprobieren!
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