Ich zeige euch Schritt für Schritt wie ihr einen glutenfreien Sauerteigstarter ganz einfach selber herstellen könnt.

Was ist eigentlich Sauerteig?
Sauerteig ist ein Triebmittel aus Mehl und Wasser. Durch Fermentation entstehen Milchsäurebakterien und wilde Hefen, die den Teig auflockern und leicht säuerlich machen. Diese Mikroorganismen sind von Natur aus im Mehl und in der Luft vorhanden. Sauerteig macht Brot länger haltbar und besser verdaulich. Schon vor Tausenden von Jahren wurde Brot mit Sauerteig gebacken. Die alten Ägypter kannten die Methode bereits. Bis ins 19. Jahrhundert war Sauerteig das übliche Mittel zum Brotbacken. Erst durch die Entwicklung von Backhefe änderte sich das. Heute nutzen wieder viele Menschen Sauerteig – wegen des Geschmacks und der natürlichen Herstellung.
Sauerteigbrot: Leichter verdaulich & bekömmlicher
Sauerteigbrot ist leichter verdaulich und bekömmlicher, weil der lange Gärprozess viele Stoffe im Mehl abbaut, die sonst schwer verdaulich wären. Selbst glutenhaltige Sauerteigbrote werden von Menschen mit Glutenunverträglichkeit oft besser vertragen, als „normale“ Brote. Zum Beispiel werden während der Fermentation bestimmte Zuckerarten (wie FODMAPs) reduziert, die bei manchen Menschen Blähungen oder Unverträglichkeiten auslösen können. Außerdem baut der Sauerteig einen Teil des im Mehl enthaltenen Phytinsäure ab. Diese hemmt normalerweise die Aufnahme von Mineralstoffen wie Eisen, Zink oder Magnesium – durch den Abbau kann der Körper diese besser aufnehmen. Auch die enthaltenen Milchsäurebakterien unterstützen eine gesunde Darmflora. Durch all diese Prozesse wird Sauerteigbrot für viele Menschen verträglicher als Brot mit industrieller Hefe.
Das gilt es beim glutenfreiem Sauerteig zu beachten:
Bei der Herstellung eines glutenfreien Sauerteigansatzes gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, damit er gelingt und verträglich ist:
- Glutenfreies Mehl verwenden: Geeignete Mehle sind z. B. Reismehl, Buchweizenmehl, Kichererbsenmehl, Hirsemehl oder Teffmehl. Am besten ist es, mit einem fein gemahlenen, möglichst frischen Mehl zu starten.
- Saubere Utensilien: Alles sollte sauber sein – Glasgefäße oder Keramikbehälter eignen sich gut.
- Tägliches Füttern: Der Ansatz muss täglich mit frischem Mehl und Wasser „gefüttert“ werden – 1:1 nach Gewicht. Das fördert die Entwicklung der Mikroorganismen.
- Geduld und Wärme: Glutenfreie Sauerteige brauchen oft etwas länger zum Ansetzen. Ideal sind Temperaturen um 22–26 °C. Nach 5–7 Tagen sollte der Ansatz aktiv sein (Bläschen, säuerlicher Geruch, Volumenzunahme).
Der glutenfreie Sauerteigstarter ist empfindlicher als normaler, kann aber bei richtiger Pflege stabil und vielseitig einsetzbar sein.

Glutenfreier Sauerteigstarter
Zutaten
- 25 g glutenfreies Mehl (ich habe Kichererbsenmehl verwendet)
- 25 g Wasser
- 1 Msp. Ahornsirup oder Yaconsirup
Anleitungen
- Gib alle Zutaten in ein steriles Glas und verrühre sie mit einem Löffel zu einem Teig.
- Lege den Deckel des Glases locker darauf, ohne es zu verschließen, sodass noch Luft an den Teig gelangt.
- Lass den Teig bei Zimmertemperatur für 24 Grad ruhen.
- Öffne nach 24 Stunden das Glas und "füttere" den Sauerteig erneut mit 25g Mehl und 25g Wasser. Verrühre alles, leg den Deckel nur leicht auf das Glas und lass den Teig für weitere 24 Stunden ruhen.
- Wiederhole diesen Fütterungsprozess für 5-6 Tage. Der Sauerteig sollte dann aktiv sein, säuerlich riechen und Bläschen bilden. Dann kannst du ihn z.B. zum Backen für ein Brot verwenden.
- Der fertige Sauerteigansatz reicht für 2 Brote. Den einen Teil kannst du direkt verwenden und den anderen Teil kannst du einfrieren oder im Kühlschrank aufbewahren. Im Kühlschrank sollte er 1x die Woche wie oben beschrieben gefüttert werden.

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